Das Jahr des Affen

2016 – Friedhof der Legenden?

Fernab aller politischen Geschehnisse, ein (Rück)Blick in die (sozialen) Medien in diesem Jahr lässt den Eindruck entstehen, dass uns 2016, und zwar nur 2016, unsere Legenden, unsere Film -, Musik- und Kunsthelden genommen hat. Nie zuvor sind derart viele Menschen des öffentlichen Lebens gestorben. Nie zuvor wurden unsere Kindheits- und Jugendidole in dieser scheinbar schlimmsten aller Brutalitäten von uns genommen. Eine der letzten Meldungen, die durch Knochen und Mark der Netzwerke ging: Last Christmas für George Michael und das Verlassen der Macht der sagenhaften „Prinzessin Leia“-Schauspielerin Carrie Fischer. Solche Meldungen sind traurig, sicherlich, aber war 2016 wirklich so schlimm? Zeigt uns das Jahr des Affen tatsächlich den größten aller jemals erlebten Stinkefinger? Vielleicht hilft der Vergleich mit dem Vorjahr. Welche „Größen“ haben uns denn 2015 verlassen? In aller Ehrfurcht und voller Respekt ein kleiner Auszug:

  • Natalie Cole – Tochter des legendären Nat King Cole
  • Lemmy Kilmister – Frontman Motörhead
  • Neuseeländischer Rugby-Star Jonah Lomu
  • Ehemaliger Bundeskanzler Helmut Schmidt
  • Literaturkritiker Hellmuth Karasek
  • Schauspieler Dean Jones (Der Fahrer von „Herbie“)
  • Horrorfilm-Meister Wes Craven
  • Ägyptischer Schauspieler Omar Sharif
  • Der Mann mit Schirm, Charme und Melone Patrick MacNee
  • Bond Bösewicht, Saruman und Dracula in einer Person – Christopher Lee
  • Winnetou „Pierre Brice“
  • Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass
  • Fantasy-Kultautor Terry Pratchett
  • Mr. Spock himself Leonard Nimoy (ich unterdrücke mit aller Kraft eine Trekki-Träne)

Hat uns also auch schon 2015 einfach nur ärgern wollen? Oder waren die Verstorbenen des letzten Jahres einfach nicht kultig genug oder weniger populär, weniger wichtig für Kunst, Musik, Politik, …? Nein! Und die Personifizierung des Bösen in Form einer Jahreszahl ist schlicht und ergreifend Quatsch. Menschen sterben und Personen des öffentlichen Lebens sind Menschen. Der Tod ist tragisch, traurig, aber es ist diese eine grundsätzliche Wahrheit, vor der wir uns alle nicht verschließen können.

Den blick nach Innen nicht vergessen

Wir machen es uns an dieser Stelle natürlich sehr einfach. Selbstverständlich multiplizieren sich tragische Geschichten in der öffentlichen Wahrnehmung in unterschiedlicher Ausprägung. Wir generieren aus völlig unterschiedlichen Themen und deren „emotionalen Duktus“ ein Gesamtbild ((Krieg in Syrien = traurig) + (Prinzessin Leia stirbt = traurig) = alles ist traurig). Zwar sehr vereinfacht, aber so kontrollieren wir nun einfach mal die Affen in unseren Köpfen. Wir neigen dazu Komplexität derart zu reduzieren, dass wir diese eine Grundwahrheit für uns schaffen. Von der Wahl des neuen amerikanischen Präsidenten, dem Putschversuch in der Türkei, über die neue Präsenz von Rechtspopulismus bis hin zum Tod von David Bowie, all das schafft uns, deprimiert uns, zeigt uns, dass 2016 echt mies für uns war, vielleicht. Und während ich das schreibe, stelle ich fest, dass ich abschweife, den Blick nach Innen vergesse, eigentlich unser Jahr 1 von „Monkey in the Head“ reflektieren wollte. Und dann fällt mir auf, dass 2016 viele ganz großartige Seiten hatte, eben doch nicht alles mies und traurig ist, Pamela und ich nach einem Jahr noch immer da sind, auch, wenn wir gerade einmal vor knapp einem Monat den Schritt gen Öffentlichkeit gehen konnten (uns fehlte einfach die Zeit).

Der tägliche Arbeitsweg

Mein Weg ins Monkey-Büro oder auch der Heimweg führen mich täglich an der Simon-Dach-Straße entlang über den Boxhagener Platz, einmal quer durch die Hauptschlagader Friedrichshains in Berlin. Vor einem Jahr habe ich mich während dieses täglichen Fußweges auditiv isoliert. Kopfhörer auf, Menahan Street Band oder The Bongolian laut aufgedreht und in mich selbst abgetaucht. Das ist unterdessen nicht mehr so. Mit offenen Ohren die Straßen entlang nach Hause zu laufen, das berauscht mich unterdessen. Warum? Auf meinem Weg nach Hause begegnen mir sehr viele Menschen und viele unterschiedliche Sprachen. Innerhalb von 100 Metern kann ich täglich die Sprachen Spanisch, Russisch, Italienisch, Französisch, Englisch, Portugiesisch, Arabisch, Nederlansk und auch einige (noch) schwer identifizierbare Sprachen wahrnehmen. Mein Heimweg ist bunt, vielfältig, global. Es fühlt sich so an, als wäre die gesamte Welt meine Nachbarschaft – Pluralismus in seinen schönsten Farben. Es macht mich glücklich, in solch einem Umfeld arbeiten zu können. Allein das ist für mich schon ein großes Glück im Jahr des Affen.

Rückblick

Wenn ich dann noch den Blick auf unsere Aufgaben 2016 lenke, dann wird mir fast ein wenig schwindelig. Von Workshops für große Verbände als Teil eines 5 Köpfigen Teams, zu strategischer und auch operativer Kommunikation für unterschiedliche Branchen und Kunden, haben wir dieses Jahr jede Menge Herausforderungen bewältigen können. Die Branchen: Logistik, Technologie, Gastronomie, Medien und Agenturen, Automotive, Beratung, Handel, Politik, Gesundheit und Fitness. Die Aufgaben: Coaching, Training, Cross Media Kampagnen, Image Film, Fotografie, Werbekampagnen, Social Media Strategie, Community Management, Design, Web und es galt bei allem immer wieder den Affen im Kopf (auch bei uns) zu bewältigen. Was uns dabei am Wichtigsten war und ist? Ehrlichkeit und Herzlichkeit. Es ist also auch kein Wunder, dass eines unserer Herzensprojekte auch das herzlichste Restaurant der Stadt ist. Den passenden Imagefilm dazu wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.

Vorwärts in Richtung 2017

Was bleibt also an dieser Stelle zu sagen? Wir hoffen, dass ihr den Blick auf das vergangene Jahr ebenso auf positive Ereignisse lenken könnt und hoffen, dass ihr die letzten Tage in aller Ruhe genießen könnt. Für 2017 wünschen wir uns und euch maximale Herzlichkeit, immer einen klaren Blick für das Wesentliche und den Mut, sich für den Affen im Kopf zu bekennen. Passt gut auf euch auf! Wir sagen Danke an all unsere Kunden, Partner, Freunde und Unterstützer. Ihr habt uns herausgefordert, gefordert und gefördert. Konstruktive Kritik, Begeisterung, Kreativität und vor allem jede Menge Engagement für die Projekte, das habt ihr für uns mitgebracht. Es war nicht immer alles einfach, aber zu jeder Zeit vorwärtsgerichtet und  partnerschaftlich. Danke dafür! Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch und einen grandiosen Start im neuen Jahr 2017!

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